Jugendfreizeit Schnett – V 10.0 vom 18. bis 20. Januar 2019

Wie im Februar 2010 erkämpften sich 15 Jugendliche des Bezirkes Erfurt auch in diesem Jahr bei starkem Schneetreiben, absoluter Dunkelheit auf einer verwehten und damit für Autos nicht mehr passierbaren Straße den Weg zur 1,5 km entfernten Jugendherberge in Schnett auf dem Simmersberg. Ein Teil des Gepäcks auf Schlitten geladen und die übrigen Taschen und Koffer in der Hand oder auf der Schulter trotzen diese Wackeren Sturm und Kälte. Immer wieder kippte ein Schlitten oder das Gepäck suchte der Schwerkraft folgend den Weg bergab.

Völlig fertig in der Jugendherberge angelangt standen wir den „strengstens Herbergseltern“ gegenüber, die diesen Titel zu Recht seit Jahren verteidigen. Die Frage, warum wir so spät kämen und das Abendbrot sei schon lange fertig, konnten wir mangels Atemnot und Erschöpfung nicht beantworten. Allerdings verwunderte uns auch nicht, dass wir die einzigen Gäste waren. Nie hätten wir uns in dieses Abenteuer gestützt, hätten wir gewusst, wie weit der Weg mit dem Auto aufgrund gesperrter Straßen nach Schnett und weiter zu Fuß auf den Simmersberg war.

Doch die Mühe sollte sich lohnen. Am nächsten Tag erwartete uns strahlender Sonnenschein und die Strapazen des vergangenen Tages machten der Freude über die grandiose Winterlandschaft Platz.

Der Kampf mit dem Wetter sollte bleiben. Die Teilnehmerzahl stieg von Jahr zu Jahr. Ein schönes Winterwochenende – unabhängig ob das Wetter sich von der Sonnenseite zeigte oder mit Regen, Schnee, Sturm oder Eis aufwartete – reihte sich an das andere. Die Abende waren gefüllt von Gesprächen, Spielen und manchen Überraschungen. Am Samstag standen Ausflüge in die Umgebung, Ski- und Schlittenfahrten auf dem Programm. Am Nachmittag wurde gemeinsam gesungen und dann in vielfältiger Art und Weise über den Glauben an Gott diskutiert. Beendet wurde das Wochenende mit einem Gottesdienst am Sonntag in der Gemeinde Ilmenau oder Oberwillingen.

Zum 10. Jahr nach der ersten Winterjugendfreizeit in Schnett begrüßte uns bei der Anfahrt am 18. Januar 2019 strahlender Sonnenschein, gute Sicht bis weit nach Oberfranken, eine zauberhafte Winterkulisse und eine freie Zufahrt zum Simmersberg, mit der Jugendherberge als Gipfelpunkt. Alles schien nur auf die fast 40 Teilnehmer der 10. Jugendfreizeit zu warten. Ein erster „Bus“ erreichte die Herberge gegen 16.00 Uhr und bis 22.00 Uhr waren dann auch die übrigen Jugendlichen am Zielort angekommen.

Trotz des langen Abends stand am nächsten Morgen und nach einem guten Frühstück ein Großteil der Jugendlichen auf den Ski in Richtung Masserberg. Ob Anfänger oder schon „alter Hase“, alle hatten viel Spaß. Die abwechslungsreiche Wegstrecke bot reichlich Gelegenheit, sich in den Pulverschnee zu werfen. Der übrige Teil der Mannschaft eroberte die Umgebung zu Fuß.

Aufgetankt nach einem gemeinsamen Mittagessen und gleich anschließendem Kaffee und Kuchen stand der Tradition folgend eine Singstunde auf dem Plan. Hieran schloss sich die gruppenweise Aufgabe an, Gleichnisse aus dem Evangelium in pantomimischer Form und mit den Mitteln, die die Jugendherberge bot, darzustellen. Hier war Fantasie gefragt. Die Interpretation der Gleichnisse, u. a. darstellt durch Selfies mit Verletzten eines Autounfalls oder der Verleihen von Getränkeflaschen an untergebene Kollegen machte großen Spaß beim Mitmachen, wie beim Zuschauen. Zum Abschluss galt es, die Botschaft des jeweiligen Gleichnisses, reduziert es auf einen Satz zusammenzufassen. Allen Gruppen gelang es super einfallsreich, der Aufgabenstellung gerecht zu werden und wir hätten uns noch lange über die einzelnen Beiträge austauschen können, doch das Abendbrot und die anschließende Fackelwanderung und Schlittenfahrt drängte.

Zuvor standen aber die Herbergseltern im Mittelpunkt. Sie hatten uns in den vergangenen 10 Jahren stets gut versorgt, hatten ein Ohr und eine Lösung für alle kleineren und größeren Wünsche und Anliegen und vor allem starke Nerven bewiesen. Feierlich wurde anlässlich des kleinen Jubiläums ein Poster mit Bildern der vergangenen 10 Jahre enthüllt und an das Ehepaar Schramm übergeben. Die „strengsten Herbergseltern“ waren sichtlich gerührt und bedankten sich bei ihren Stammgästen.

Der Sonntag wurde ein Höhepunkt der besonderen Art. Ein Auftaktgottesdienst für die Jugend der Bezirke Gotha und Erfurt mit Apostel Wittich im Gemeindezentraum Ilmenau stand auf dem Programm. Schon die Freude im Vorfeld der Organisation der Jugendfreizeit war groß, als der Apostel seinen Besuch in Ilmenau auf dieses Wochenende ankündigte. Und es wurde ein segensreicher und vielschichtiger Sonntagvor- und nachmittag. Nähere hierzu unter: https://www.nak-nordost.de/dbc/222834/149301/Apostel-Wittich-bei-den-Jugendlichen-der-Bezirke-Erfurt-und-Gotha-im-Gemeindezentrum-Ilmenau

 

P.S. Der Termin für Schnett 11.0 im Januar 2020 steht schon fest. Vormerken und rechtzeitig zusagen empfehlenswert.