Das Gospelprojekt erlebt ein gemeinsames Wochenende und einen Open-Air Gottesdienst

Die Sonne scheint, es ist ein heller, erleuchteter Spätsommersonntag. Zu dieser angenehm wohltuenden Atmosphäre gesellt sich ein weiteres Leuchten – ein inneres, göttliches Leuchten. An diesem Sonntag bereiten sich die Mitglieder des Gospelprojekts an der Talsperre Kriebstein auf den Open-Air Gottesdienst vor.

Schon vor dem Gottesdienst singen und tanzen die Kinder. Weiter geht die Vorbereitung mit dem Verteilen kleiner Zettel, auf denen die Anwesenden Gedanken, Bitten und Wünsche aufschreiben und auf diese Weise vor Gottes heiligen Altar legen können. Auch bestand die Möglichkeit Steine, die verstreut auf der Wiese lagen und die Belastungen des Lebens, der Herzen oder der Gedanken symbolisieren sollten, zu nehmen und vor den Altar zu legen. Dabei war es sehr beeindruckend, wie viele junge Menschen aufstehen und diese Steine, verbunden mit ihren Hoffnungen, niederlegen. Diese Symbolik sollte im Gottesdienst ihren Fortgang finden.

Der Gottesdienst, den der noch jung im Amt stehende Priester Jörg Sammler leitete, stand unter dem Motto: „Jesus erleuchtet“. Das Bibelwort aus Johannes 1,9: „Das war das wahre Licht, das alle erleuchtet, die in diese Welt kommen.“ war das Fundament für den Gottesdienst, den das gesamte Ensemble des Gospelprojektes, aber auch ca. 60 Gäste aus verschiedensten christlichen Gemeinschaften miterlebten. Wie die Sonne an diesem Morgen mit ihren Strahlen die Natur erwärmte und erleuchtete, so erfüllte der Gottesdienst durch Predigt und Musik die Herzen der Hörer. Diese Bewegtheit und viele Emotionen fanden ihren Ausdruck. Ein Priester fragte die Hörer, ob das Licht Gottes in ihnen etwas auslösen kann, ob sie aufstehen, wenn das Licht Jesu ihnen begegnet. Starke Gefühle ereilten diejenigen, die an dem Erlebnis teilhaben konnten, als einige – nicht aus Unverständnis gegenüber der Aufforderung des Priesters, sondern aus tiefer seelischer Überzeugung – aufstehen. Wahre Interaktion, pure Wahrhaftigkeit.

Einen weiteren emotionalen und zu Herzen gehenden Akt erlebten die Gottesdienstteilnehmer als kurz vor dem Heiligen Abendmahl und dem liturgischen Bußlied die Gelegenheit gegeben wurde, die Steine, die vor dem Gottesdienst vor den Altar gelegt wurden, wieder aufzunehmen und als Symbol für Sünde, aber auch als Attribut für manche Beschwerden oder Gedanken ins Wasser zu werfen. Und wieder waren sowohl die Präsenz des Geschehens als auch die rege Teilnahme äußerst bewegend.

Nach dem Erleben des Wochenendes in der Jugendherberge an der Talsperre Kriebstein mit dem Open-Air Gottesdienst als Höhepunkt, sind die Mitglieder des gesamten Gospelprojekts mit neuer Energie motiviert, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, neue Höhepunkte zu erleben und sich Ziele zu setzen.

Das Beschreiten neuer innovativer Wege, die Offenheit und Bekenntnis eigene Gefühle oder Gedanken innerhalb der Gemeinschaft an- und auszusprechen, ist ein Markenzeichen, das die Mitglieder des Gospelprojekts eint, ja das sie sogar fordern und aktiv leben. Es ist ein Indikator lebendiger Gemeinschaften, dass sie wachsen, nach innen und nach außen. Das ist im Gospelprojekt sichtbar und erlebbar.